Adoptionsbewerber

Die Adoption ist für Kinder bestimmt, deren leibliche Eltern nicht oder nicht mehr für sie sorgen können. Die Kinder sind bezogen auf ihr Alter, ihre Herkunft und ihre Persönlichkeit sehr unterschiedlich. Sie haben eine individuelle Geschichte und manchmal auch schon viel erlebt, das verarbeitet werden muss. Manchmal sind es Kinder, die nicht mehr im Kleinkindalter sind und die die Geborgenheit einer Familie nicht erlebt haben. Für Adoptiveltern bedeutet das, sich mit der Geschichte des Kindes und ihrer Bedeutung für seine Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetzen zu müssen.

Wir möchten Sie kennenlernen

Ziel unserer Arbeit als Vermittlungsstelle ist es, sehr individuell für alle Kinder liebevolle Eltern zu suchen.
Um herauszufinden, für welches Kind Sie Eltern sein können, nehmen wir uns Zeit für intensive Beratungsgespräche. Wir möchten herausfinden, wo Ihre besonderen Stärken liegen. Es finden mehrere Gespräche und auch Hausbesuche statt, in denen sehr persönliche Themen besprochen werden. Sie müssen sich darauf einlassen, einen Fragebogen auszufüllen und eine Lebensbeschreibung zu erstellen. Auch eine amtsärztliche Untersuchung ist erforderlich, ebenso die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses, die Vorlage der Einkommensnachweise sowie die Vorlage einer Schufaauskunft.

 

Zur rechtlichen Situation:

 

Worüber Sie als Adoptionsbewerberin und Adoptionsbewerber nachdenken sollten:

Die Erfahrung, kein leibliches Kind bekommen zu können, ist für viele Paare schmerzlich. Pläne und Lebensentwürfe können dadurch zerbrechen. In dieser Situation ist es verständlich, dass viele Paare an eine Adoption denken. Doch Sie sollten sich Zeit nehmen, miteinander aber auch mit Verwandten und Freunden zu besprechen, was es bedeutet, kein leibliches Kind bekommen zu können. Sie sollten für sich prüfen, ob ein Leben ohne Kinder für Sie eine Alternative wäre.

Unsere Erfahrung zeigt, dass Paare eine Adoption noch nicht ins Auge fassen sollten, wenn ihre Enttäuschung, kein leibliches Kind bekommen zu können, nicht überwunden ist.

Wenn Eltern ein Kind durch Tod verloren haben, liegt bei manchen der Gedanke nahe, ein Adoptivkind aufzunehmen. Doch oft wird dieser Wunsch zu früh ausgesprochen. Wer ein Kind verloren hat, braucht genügend Zeit, um mit dem Schmerz und der Trauer darüber umgehen zu lernen.

Jedes Kind ist eine individuelle Persönlichkeit. Kein Kind kann ein anderes ersetzen.

Viele Bewerber denken, dass es für das Adoptivkind von Vorteil ist, wenn sie bereits eigene Kinder haben, da sie dann bereits praktische Erfahrungen mit Kindern besitzen. Im Umgang mit Kindern ist es sicherlich positiv, Erfahrungen zu haben, doch man muss auch bedenken, dass Adoptivkinder eine oder bereits mehrere Trennungen erlebt haben und nur vorsichtig neue Beziehungen aufbauen. In einer Familiensituation, in der bereits Kinder leben, muss das Adoptivkind außer zu den Eltern auch noch zu Geschwistern neue Beziehungen aufbauen. Manchmal bestehen auch nach einer Adoption lose Kontakte zu den Herkunftsfamilien. Insgesamt wäre die Aufnahme eines Adoptivkindes in eine Familie mit leiblichem Kind eine sehr große Herausforderung. Dies kann für das Kind aber auch für die gesamte Familie sehr schwierig werden.

Bei uns melden sich immer wieder Paare, die ein Kind annehmen möchten, um ihrem Leben und ihrer Beziehung wieder einen Sinn zu geben. Dieser Wunsch erfüllt sich oft nicht, denn durch die Aufnahme eines Adoptivkindes entstehen völlig neue, bisher nicht erlebte Herausforderungen. Die Partner und ihre Beziehung werden auf eine bisher nicht gekannte Weise gefordert. Um dem gewachsen zu sein, bedarf es einer stabilen und tragfähigen Beziehung. Eltern sollten ein Kind um seiner selbst willen aufnehmen.

Die Situation der leiblichen Eltern

Während Adoptiveltern für ihre Entscheidung, ein fremdes Kind aufzunehmen, Anerkennung durch die Gesellschaft erfahren, werden die leiblichen Eltern oft mit Unverständnis und Ablehnung konfrontiert. Aus unserer langen Erfahrung und den vielen Gesprächen mit abgegebenden Eltern wissen wir, dass sie sich oft in einer ausweglosen Situation befinden. Sie treffen ihre Entscheidung nie leichtfertig. Ihre Entscheidung ist begleitet von Zweifeln und inneren Kämpfen. Sie wird getragen von dem Wunsch, ihrem Kind eine gute Perspektive zu verschaffen.

Wir wissen um die Schwierigkeit der Entscheidung, ein Kind zur Adoption freizugeben. Wir erleben immer wieder, dass Mütter und Väter, auch nachdem sie ihre Entscheidung getroffen haben, keine Entlastung spüren. Vielmehr tragen sie ein Leben lang daran. Deshalb unterstützen wir die Eltern dabei, sich mit der Freigabe bewusst auseinanderzusetzen. Zu diesem Prozess gehört auch, sich darüber klar zu werden, welche Vorstellungen sie über die Adoptiveltern und deren Lebensumstände haben. Diese Wünsche und Vorstellungen werden von uns berücksichtigt und fließen in den Auswahlprozess ein. Unsere Erfahrungen zeigen, dass den leiblichen Eltern die Entscheidung zur Adoption leichter fällt, wenn wir sie bei der Auswahl der künftigen Eltern einbeziehen. Auch der künftig mögliche Kontakt zu den Adoptiveltern und dem Kind kann für abgebende Eltern in ihrer Entscheidungsfindung hilfreich sein. Auch Fotos, Briefe oder Berichte über die Entwicklung ihres Kindes können eine Hilfe sein und zur positiven Entwicklung des Adoptionsprozesses beitragen.

Adoptionsbewerber sollten dies in ihre Überlegungen einbeziehen und darüber nachdenken, inwieweit sie sich – auch im Interesse des Kindes – darauf einlassen können.

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